Angst
Hallo alle in diesem Thread. Ich habe diesen meinen Text aus einem anderen Thread kopiert, weil er, glaube ich, auch gut hierher passt. Er ist aber keine direkte Antwort auf hier schon gepostete Beiträge. Die kommt später.
LG
Equinoxious
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Also wenn ich hier so einige Beiträge lese... dann merke ich doch ein gewisses Unwohlsein der BI-Männer untereinander...
Erst mal beharrt jeder auf seiner Definition WAS jetzt nun "BI" ist. Das ist doch eine irrige Debatte. Das ein Mann NICHT "BI" sein soll, weil er sich NUR für "Schwänze" interessiert, ist irrig - einerseits.
Andererseits merke ich an dieser auf einen Körperteil reduzierten "Liebe", also einen Fetisch, welche Kälte zwischen vielen Männern herrscht - und die existiert beileibe nicht nur unter BI-Männern.
Ich möchte den Anlass, Männerschwänze zu begehren dazu nutzen, um zu schauen was es da noch gibt, wenn ich schon körperlich so nah an andere Männer herankomme. Es kommt mir absurd vor, das einerseits viele Männer einer ausgiebigen Männerkumpelei fröhnen, dann eventuell gleichzeitig noch eine heimliches sexuelles Verhältnis zu Männern haben, aber dann nicht in der Lage sind die zwei Dinge zusammenzutun. Man könnte fast glauben sie hätten ANGST davor sich zu verlieben, wenn sie sagen, dass sie nie dazu in der Lage wären. Liegt es daran, dass sie die Liebe für etwas Weibliches halten und dass sie Angst davor haben vermeintlich "weibliche" Qualitäten an sich zu entdecken. Könnte es ihr hermetisches Weltbild ins wanken bringen? Ich habe diesen Verdacht.
Ich sehe das ALLGEMEINE Entdecken und Ausleben unserer Homosexualität und somit unserer BI-Sexualität, als evolutionären Schritt zu einer friedlicheren Gesellschaft. Ganz im Sinnen von Richard Wrangham und Dale Petersen ("Demonic Males - Apes and the Origins of Human Violence" - zu Deutsch "Bruder Affe" - erhältlich bei Amazon). Dieses Buch ist eine der bedeutendsten wissenschaftlichen Veröffentlichungen über Primaten, zu denen wir und auch die Bonobos gehören. Von den Primaten kennen lediglich die Bonobos keinen Mord. Als einer der Gründe wird ihre allgegenwärtige Triebabfuhr und Homosexualität gesehen. Außerdem die Entkoppelung der Sexualität als Mittel er Machtausübung.
All die gepanzerten (BI- und Homo-)Männer die sich die LIEBE zu einem Mann nicht vorstellen können sollten sich fragen, ob dieses kategorische Ausschließen wirklich nicht einer unbewussten Angst entspringt. Denn widersrüchlich ist es allemal. Geil auf Schwänze sein, aber das was dranhängt nicht lieben, achten, ja nicht einmal groß damit reden können. Aber dann am Stammtisch wieder große Reden Schwingen - Machtausübung.
Liebe Männer, NUTZT die Gelegenheit mehr über eure Sexpartner und Euch selbst kennen zu lernen, als nur die ewigen Klischees. Permanenz - auch die der Stereotypen des männlichen Geschlechts - ist eine fixe Idee. Evolution ist nicht nur möglich sondern real - auch für und bei uns.
Das Gebaren vieler Männer, auch in diesem Forum, erinnert mich an die in der Türkei (und offensichtlich auch bei uns und anderswo) weit verbreitete, absurde Einstellung, "nicht ich bin schwul, sondern der den ich (in die bevorzugten Körperöffnungen) "gefickt" habe". Hurra!
Mehr Verdrängung geht nicht! - und zu viel Verdrängung (geoutet oder nicht) ist ungesund. Und abgesehen davon: habt ihr schon mal darüber nachgedacht, was für ein Kick auf uns warten könnte, wenn wir mal loslassen und uns nicht immer an unseren Klischees festhalten???