Danke!
Und zwar für das spannende Thema! Ich selbst habe eine etwas ungewöhnliche "Karriere" hinter mir. Ich habe mich als Teenager als schwul geoutet und dann auch über 10 Jahre nur schwul gelebt. Affären, ONS, Beziehungen, das volle Programm.
Mit Anfang 30 hatte ich dann (abgesehen von einer zweimonatigen Knutsch- und ein-bisschen-Petting-Geschichte mit einem gleichaltrigen Mädel mit 17) das erste mal mit einer Frau "ernsthaften" Sex. Fantasien gab es auch durchaus vorher mal, und auch Frauen, die ich attraktiv fand, aber in den 90ern legte man sich öfter doch eher auf die eine oder andere Seite fest, bi galt damals wirklich noch als "irgendwas dazwischen". Aber nach dieser mehrwöchigen Affäre mit der Frau wusste ich dann, ich bin bi, und hatte seitdem auch mit Frauen Affären und Beziehungen. Und für mich betrachte ich Männer und Frauen tatsächlich als gleichwertige Partner in jeder Hinsicht, Sex, Beziehungen usw.
Und jetzt kommen wir zum Knackpunkt: Ich habe immer wieder das Gefühl, damit in meiner Altersgruppe (ich bin 44) zu einer krassen Minderheit unter den Bisexuellen zu gehören. Die meisten, die ich kenne, leben in Hetero-Beziehungen und haben ab und zu was mit Männern nebenher. Manche leben auch in einer schwulen Beziehung und haben was mit Frauen nebenher. Dass die Partner verschiedener Geschlechter gleichermaßen als Partner auch für Beziehungen in Frage kommen, ist erst jetzt in der jüngeren Generation bis 30 viel stärker verbreitet. Viele junge Menschen lassen sich auch gar nicht mehr in Schubladen stecken wie "hetero", "schwul" oder so, sondern gehen sexuelle oder emotionale Beziehungen zu Menschen beiderlei Geschlechts ein. Oder auch darüber hinaus, wenn wir uns so Dinge wie Pansexualität angucken. Das weiter auszuführen, würde aber den Rahmen total sprengen, glaube ich.
Liebe Grüße
Marco